Nach erfolgreichem Abschluss dieses Moduls sind die Studierenden in der Lage, den Zusammenhang zwischen innovativem Verhalten, wettbewerblichen Kontextfaktoren und staatlichen Eingriffsmechanismen zu verstehen und kritisch zu bewerten. Im Einzelnen: Die Studierenden sind in der Lage, den Zusammenhang zwischen Innovation, Diffusion und Wirtschaftswachstum zu erkennen und als Referenzrahmen exemplarisch anhand einer technologischen Basisinnovation (z. B. Computertechnologie) zu beschreiben. Sie verfügen über ein fachliches und methodisches Grundverständnis von Markt- und Wettbewerbstheorie und sind befähigt, relevante Märkte abzugrenzen und deren Strukturfaktoren mit Blick auf Marktverhalten und -ergebnis anwendungsbezogen zu reflektieren. Sie sind befähigt, die Instrumente der Wettbewerbspolitik (Fusions- und Missbrauchskontrolle) in den Kontext einer marktwirtschaftlichen Verfassung einzuordnen und fallbezogen zu diskutieren. Sie verstehen die Motivation der Technologiepolitik (nationale Innovationssysteme), können deren vielfältigen Instrumente den Kategorien der Ordnungs- und diskretionären Politik zuordnen und sind für mögliche Zielkonflikte zwischen Wettbewerbs- und Technologiepolitik sensibilisiert. Sie können mögliche Herausforderungen für die Wirksamkeit von Staatshandeln benennen und als Spannungsfeld von 'Markt- versus Staatsversagen' kritisch diskutieren.
Im Modul „Innovationen, Marktmacht und Staatshandeln“ werden Grundlagen der Markt- und Wettbewerbstheorie vermittelt, um grundlegende Erklärungsmuster von Wettbewerbsprozessen kritisch zu durchdringen, die Funktionsweise unterschiedlicher Märkte zu verstehen und das Denken in der wettbewerbspolitischen Praxis vor dem Hintergrund einer zunehmenden Wissensgesellschaft und eines
Umfelds zu erfassen, das durch technischen Fortschritt / Technologiefusion und Globalisierung geprägt ist. Die
Erarbeitung gliedert sich wie folgt:
Grundlagenliteratur der VWL in jeweils aktueller Auflage, z. B.:
Antonelli, G.: Economics of structural and technological change: Industrial economic strategies for Europe, Routledge 1997
Case, J.: Competition, New York 2007
Freeman, C.; Soete, L.: The Economics of Industrial Innovation, Cornwall 2004
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Götting, H.-P.: Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht, München 2005
Hotz-Hart, B., et al.: Innovationen: Wirtschaft und Politik im globalen Wettbewerb, Bern 2001
Kling, M.; Thomas, S.: Grundkurs Wettbewerbs- und Kartellrecht, München 2004
Knottenbauer, K.: Theorien des sektoralen Strukturwandels, Marburg 2000
Kurzlechner, W.: Fusionen, Kartelle, Skandale – Das Bundeskartellamt als Wettbewerbshüter und Verbraucheranwalt, München 2008
Lettl, T.: Das neue UWG, München 2004
Maggioni, M. A.: Clustering Dynamics and the Location of High-tech Firms, Heidelberg 2002
Meißner, W.; Fassing, W.: Wirtschaftsstruktur und Strukturpolitik, München 1989
Morasch, K.: Industrie- und Wettbewerbspolitik, Munich 2003
Motta, M.: Competition Policy – Theory and Practice, Cambridge University Press, New York 2004
Olson, M.: The Logic of Collective Action, Cambridge, Massachusetts 1971
Richter, R.; Furubotn, E.G.: Neue Institutionenökonomik, Tübingen 2003
Rogers, E.M.: Diffusion of Innovations, London 2003 Schmidt, I.: Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, Stuttgart 2001
Schmidt, I.; Schmidt, A.: Europäische Wettbewerbspolitik und Beihilfekontrolle, München 2006
Schulz, N. (2003): Wettbewerbspolitik, Tübingen 2003
Scotchmer, S.: Innovation and Incentives, Cambridge, Massachusetts 2004
Williamson, O.E.: The Economic Institutions of Capitalism, London 1985
Die wichtigsten Wissensinhalte werden von den Studieren-den soweit wie möglich und unter strukturierender Begleitung des Lehrenden im Eigenstudium vorbereitet, im Lehrgespräch vertieft und durch übergreifende Fragen weiterentwickelt und gesichert. Dabei ist auf eine möglichst interaktive und seminaristische Unterrichtsgestaltung zu achten. Vor dem Hintergrund des erworbenen Wissens oder aktueller Ereignisse sollen Arbeitsgruppen Einzelthemen erarbeiten und vor dem Plenum präsentieren.
Während des Unterrichts und zu dessen Ergänzung bieten sich Literaturempfehlungen oder per Web bereitgestellte Dateien und Texte als Arbeitsmaterialien an, multimediale Anwendungen sind ausdrücklich erwünscht. Durch die Moodle-Lernplattform haben die Studierenden die Möglichkeit, sich zeitlich und örtlich flexibel mit (auch aktualisierten) Materialien zu versorgen und in Arbeitsgruppen bzw. gemeinsam zu arbeiten.
Deutsch oder Englisch
Klausur oder Hausarbeit mit Präsentation
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