Vorlesungsbeschreibung Innovationen, Marktmacht und Staatshandeln
Nach erfolgreichem Abschluss dieses Moduls sind die Studierenden in der Lage, die Wechselbeziehung aus technologischem Fortschritt und (globalem) Wettbewerb zu verstehen, und haben eine erste kritische Diskursfähigkeit für den Kontext einer Transformationsgesellschaft entwickelt. Im Einzelnen: Die Studierenden verfügen über ein fachliches und methodisches Grundverständnis, welche volkswirtschaftliche Standortwirkung von Forschungs-, Entwicklungs-, Innovations- und Diffusionsaktivitäten ausgehen kann. Sie haben erste Erfahrungen gesammelt, aktuelle Gesellschaftsvisionen zu identifizieren und deren Transformationspotenziale exemplarisch zu untersuchen (digitalisierte, dekarbonisierte, urbanisierte Gesellschaft). Sie sind sensibilisiert für tiefgreifende Änderungen von Infrastrukturen, Produktionsprozessen, Regulierungssystemen und Lebensstilen, für Fragen von Fairness und Gerechtigkeit sowie für die Bedeutung von Wirkungskräften, die gegenläufig sind (Pfadabhängigkeiten, Blockaden). Sie haben ein Bewusstsein dafür entwickelt, was dies für die Schaffung eines neuen Grundkonsenses sowie für ein neues Zusammenspiel von Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft bedeuten kann, und können dies fallbezogen aufzeigen und diskursiv reflektieren.
Im Modul „Innovationen, Marktmacht und Staatshandeln“ werden die Innovationsbezüge von globalen Wettbewerbsprozessen vermittelt, um interaktive Transaktionen zwischen Markt-, Netzwerk und Hierarchielösungen zu verstehen und Eingriffsmöglichkeiten des Staates in ein technologisch und international dynamisches Umfeld einordnen und bewerten zu können.
Die Erarbeitung gliedert sich wie folgt:
- Forschungs- und Innovationsprozesse (20%)
- Merkmale technologieintensiver Märkte und Handlungsoptionen für Wirtschaftseinheiten und Staat (30%)
- Forschungs- und innovationspolitische Eingriffe in technologieintensive Märkte und Risiken von Staatsversagen (50%)
Grundlagenliteratur der VWL in jeweils aktueller Auflage, z. B.:
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Antonelli, G.: Economics of structural and technological change: Industrial economic strategies for Europe, Routledge 1997
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Chesbrough, H.; Vanhaverbeke, W.; West, J.: Open Innovation – Researching a New Paradigm, Oxford University Press, New York 2006
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Conway, S.; Steward, F.: Managing and shaping innovation, Oxford University Press, New York 2009
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Cross, R.; Parker, A.; Sasson, L.: Networks in the Knowledge Society, Oxford University Press, New York 2003
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Fagerberg, J.; Mowery, D.; Nelson, R.: The Oxford Handbook of Innovation, Oxford 2005
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Freeman, C.; Soete, L.: The Economics of Industrial Innovation, Cornwall 2004
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Hotz-Hart, B., et al.: Innovationen: Wirtschaft und Politik im globalen Wettbewerb, Bern 2001
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Knottenbauer, K.: Theorien des sektoralen Strukturwandels, Marburg 2000
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Lundvall, B.-A. (ed.): National Systems of Innovation, London 2010
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Maggioni, M. A.: Clustering Dynamics and the Location of High-tech Firms, Heidelberg 2002
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Meißner, W.; Fassing, W.: Wirtschaftsstruktur und Strukturpolitik, München 1989
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Morasch, K.: Industrie- und Wettbewerbspolitik, München 2003
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Olson, M.: The Logic of Collective Action, Cambridge, Massachusetts 1971
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Richter, R.; Furubotn, E.G.: Neue Institutionenökonomik, Tübingen 2003
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Rogers, E.M.: Diffusion of Innovations, London 2003
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Scotchmer, S.: Innovation and Incentives, Cambridge, Massachusetts 2004
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Tapscott, D.; Wiliams, A.D.: Wikinomics, München 2009 Williamson, O.E.: The Economic Institutions of Capitalism, London 1985
Die wichtigsten Wissensinhalte werden von den Studieren-den soweit wie möglich und unter strukturierender Begleitung des Dozenten im Eigenstudium vorbereitet, im Lehrgespräch vertieft und durch übergreifende Fragen weiterentwickelt und gesichert. Dabei ist auf eine möglichst interaktive und seminaristische Unterrichtsgestaltung zu achten. Vor dem Hintergrund des erworbenen Wissens oder aktueller Ereignisse sollen Arbeitsgruppen Einzelthemen erarbeiten und vor dem Plenum präsentieren. Während des Unterrichts und zu dessen Ergänzung bieten sich Literaturempfehlungen oder per Web bereitgestellte Dateien und Texte als Arbeitsmaterialien an, multimediale Anwendungen sind ausdrücklich erwünscht. Durch die Moodle-Lernplattform haben die Studierenden die Möglichkeit, sich zeitlich und örtlich flexibel mit (auch aktualisierten) Materialien zu versorgen und in Arbeitsgruppen bzw. gemeinsam zu arbeiten.
Deutsch oder Englisch
Klausur oder Hausarbeit mit Präsentation
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